CEMEX-Artikel-A4-Commerell (Gebaute Visionen) - Cemex DE
Gebaute Visionen (4)
Gebaute Visionen (4)
Es herrscht konzentrierte Betriebsamkeit an diesem Frühlingstag im Aedes Architekturforum in Berlin-Prenzlauer Berg. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bauen in den hohen Räumen gleichzeitig zwei Ausstellungen auf. Während sich die eine mit österreichischen Schul- und Universitätsbauten beschäftigt, zeigt die andere architektonische Interventionen in chinesischen Steinbrüchen.
Hans-Jürgen Commerell behält bei dieser thematischen Spannbreite den Überblick. Seit 1994 ist er Co-Direktor des Aedes Architekturforums. Gegründet hat den Ausstellungsraum bereits gute zehn Jahre zuvor seine Partnerin Kristin Feireiss. Ihr Ziel war es, einen Ort zu schaffen, an dem Architektur kulturell und öffentlich diskutiert wird. Seitdem zeigt Aedes wechselnde Ausstellungen, begleitet von Debatten zu Architektur und Stadtentwicklung. Ein Café, ein uchladen und Veranstaltungsräume machen das Forum zu einem lebendigen Ort.


Herr Commerell, Aedes feierte vor zwei Jahren sein 40. Jubiläum. Was treibt Sie an?
Hans-Jürgen Commerell: Wir verstehen uns als Projektraum, vergleichbar mit einer Kunsthalle, in dem wir niedrigschwellig die Themen von Raum, Stadt und gebauter Umwelt in die Öffentlichkeit bringen. Rem Koolhaas und Zaha Hadid hatten bei Aedes in den 80ern ihre ersten Ausstellungen. Für manche rchitekten und Architektinnen war der Aedes-Katalog sogar ihre erste Publikation. Selbst heute, wo jede umgebaute Garage im Internet veröffentlicht wird, geben wir den etablierten Planern wie den jungen Büros noch mal eine ganz andere Art von Bühne, um ihre Ideen und Entwürfe zu diskutieren. Neben einzelnen rchitektonischen Konzepten stehen aber auch immer wieder übergreifende
Themen wie Nachhaltigkeit oder sozio-ökonomische Zusammenhänge im Vordergrund. Auch wenn jede Ausstellung für sich steht, spiegelt sich in 40 Jahren Programm auch Zeitgeschichte wider. Das gilt ebenso für Veränderungen in der Herangehens- und Arbeitsweise in den Büros. Es gibt heute weniger Kult um einzelne Architekten oder Architektinnen. Man arbeitet viel mehr in Teams, mehr mit der Öffentlichkeit. Den Lebensraum gemeinschaftlich zu verhandeln und zu gestalten, das ist uns wichtig. Es funktioniert dann besser.
Herr Commerell, Aedes feierte vor zwei Jahren sein
40. Jubiläum. Was treibt Sie an?
Hans-Jürgen Commerell: Wir verstehen uns als Projektraum, vergleichbar mit einer Kunsthalle, in dem wir niedrigschwellig die Themen von Raum, Stadt und gebauter Umwelt in die Öffentlichkeit bringen. Rem Koolhaas und Zaha Hadid hatten bei Aedes in den 80ern ihre ersten Ausstellungen. Für manche rchitekten und Architektinnen war der Aedes-Katalog sogar ihre erste Publikation. Selbst heute, wo jede umgebaute Garage im Internet veröffentlicht wird, geben wir den etablierten Planern wie den jungen Büros noch mal eine ganz andere Art von Bühne, um ihre Ideen und Entwürfe zu diskutieren. Neben einzelnen rchitektonischen Konzepten stehen aber auch immer wieder übergreifende
Themen wie Nachhaltigkeit oder sozio-ökonomische Zusammenhänge im Vordergrund. Auch wenn jede Ausstellung für sich steht, spiegelt sich in 40 Jahren Programm auch Zeitgeschichte wider. Das gilt ebenso für Veränderungen in der Herangehens- und Arbeitsweise in den Büros. Es gibt heute weniger Kult um einzelne Architekten oder Architektinnen. Man arbeitet viel mehr in Teams, mehr mit der Öffentlichkeit. Den Lebensraum gemeinschaftlich zu verhandeln und zu gestalten, das ist uns wichtig. Es funktioniert dann besser.

Auf dem Weg zum klimaneutralen Zement
Die Basis nachhaltiger Bauprojekte ist ein umweltfreundlicher Zement. CEMEX geht mit der Carbon Neutral Alliance voran und strebt die Klimaneutralität
seines Rüdersdorfer Werks bereits für 2030 an.
Das Aedes Architekturforum und CEMEX verbindet eine lange Partnerschaft. Welche Werte verbinden beide Unternehmen?
Hans-Jürgen Commerell: Zement ist ein sensationelles Material. Seit mehr als 2000 Jahren bauen wir damit. Die
Fragen, die mit ihm zusammenhängen, tauchen in allen Bereichen auf, was zum Beispiel den Umgang mit Ressourcen
betrifft. Mit seinen Zielen zur CO2-Neutralität ist CEMEX für uns ein spannendes Beispiel, wie wir umweltfreundlicherem
Bauen näherkommen können. Unternehmen wie CEMEX sind Vorreiter, die andere in der Branche nachziehen lassen.
Das passt sehr gut zu Aedes. Außerdem war Beton für uns schon immer ein interessanter Baustoff.

Von der Forschung in die Praxis
Momentan ist das Verfahren an der Schwelle vom Forschungsprojekt zur Praxis. Teilweise sind die
selektiv bindenden Verfahren bereits im Einsatz. Ein Hersteller in Südtirol testet zurzeit einen
SPI-Großdruckkopf für eine Bauraumgröße von 15 Kubikmeter, der demnächst auf den Markt
kommen wird. Im Vergleich zur Betonextrusion handelt es sich aber noch um eine Nische, räumt
Daniel Weger ein.
Bisher kommt das Verfahren überwiegend für Fertigteile und noch nicht für ganze Gebäude zum
Einsatz. Daniel Weger geht davon aus, dass weniger komplexe Bauteile auch in Zukunft auf der
Baustelle zu großen Teilen weiterhin geschalt und gegossen oder auch mittels Betonextrusion
hergestellt werden. Für komplexere hingegen kann die additive Fertigung mit SPI eine Alternative
sein, besonders für überhängende, filigranere Lösungen, die mit der Beton-Extrusion nicht
realisierbar sind. Auch eine Kombination verschiedener 3D-Druck-Verfahren sei denkbar. So ließen
sich horizontale Bauteile wie Decken mit Hilfe von SPI in per Beton-Extrusion gedruckte Gebäude
einbauen, eine gewichtsreduzierte, formoptimiert und materialsparend Alternative zu gegossenen
Teilen.
Nach einer Position als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Münchner Centrum Baustoffe und
Materialprüfung der TUM in der Arbeitsgruppe Betontechnologie und als Leiter der Projektgruppe
Additive Fertigung mit Forschungsprojekten zu selektiv bindenden Verfahren und zu Betonextrusion
arbeitet Daniel Weger heute in einem Bauingenieurbüro. Neben speziellen betontechnologischen und
dauerhaftigkeitsbezogenen Fragestellungen berät er Kunden u.a. in Fragestellungen, welches
Beton-3D-Druck-Verfahren sich für ihre Bauprojekte eignet, begleitet Projekte baurechtlich und
erstellt Gutachten für Zustimmungen im Einzelfall oder vorhabenbezogene Bauartgenehmigungen,
die zur Erstellung eines 3D-gedruckten Gebäudes notwendig sind. Auch in der Materialentwicklung
ist er weiterhin aktiv.
Über den CEMEX Förderpreis Beton haben sich für den 33-Jährigen interessante Kontakte in der
Branche ergeben. Er engagiert sich in verschiedenen Arbeitsgruppen, die sich mit der Normung und
rechtlichen Fragen rund um den Beton-3D-Druck beschäftigen. „Ich denke, die additive Fertigung wird
sich in die Bautechniken einreihen, die es bereits gibt“, prognostiziert er. „Es wird nicht nur diese eine
geben.“ Nun gehe es darum, den rechtlichen Rahmen zu schaffen, damit auch das gebaut werden
dürfe, was technisch möglich ist.
Wir haben den Förderpreis Beton ins Leben gerufen und alseinen wichtigen Baustein unserer Unternehmensführung gepflegt, um kluge Köpfe aus Wissenschaft und Industrie zu fördern. Denn gerade heute, wo sich unsere Industrie den vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit stellen muss,
brauchen wir noch mehr die Unterstützung der wissenschaftlichen Elite von Morgen
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