CEMEX-Artikel-A1-CNA (Auf dem Weg zum klimaneutralen Zement) - Cemex DE
Wie das Zementwerk Rüdersdorf zum Taktgeber der Dekarbonisierung wird
Wie das Zementwerk Rüdersdorf zum Taktgeber der Dekarbonisierung wird
Der Bau und Betrieb von Gebäuden ist für etwa ein Viertel des weltweiten Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes verantwortlich. Auf das Konto der ementindustrie gehen laut der Global Cement and Concrete Association (GCCA) fünf bis acht Prozent. Mit einer globalen Strategie, der Carbon Neutral Alliance, möchte CEMEX seine weltweite Zementherstellung klimaneutral gestalten und damit die Basis legen für eine klimafreundliche Bauindustrie. Zement ist schließlich einer der essentiellen Bestandteile von Beton, dem am häufigsten verwendeten von Menschenhand hergestellten Material der Welt.
Für die Carbon Neutral Alliance schaut CEMEX nicht nur auf die Herstellung des Zements, sondern auf den gesamten Lebenszyklus des Materials. Die Umstellung in Richtung Klimaneutralität soll in zwei Schritten erfolgen. Bis 2030 möchte CEMEX global gesehen 40 Prozent weniger klimaschädlichen
Kohlenstoffdioxid (CO2) bei der Zementherstellung produzieren. Im fertigen Beton wird dann 35 Prozent weniger CO2 enthalten sein. 2050 soll die globale Zementproduktion klimaneutral sein.
VERTUA® ZEMENT

Innovationen fürs Klima
Wie entsteht ein neuer Zement? Im Interview schildert Dr. Patrick Fontana, Head of Product Technology bei CEMEX, die Entwicklung des CO2-reduzierten und klinkereffizienten Vertua Zements.
Future in Action: CEMEX Deutschland als Vorreiter
In der Umsetzung der Strategie spielt das Zementwerk im brandenburgischen Rüdersdorf eine zentrale Rolle. Der Standort ist Vorreiter in der Umsetzung der Klimaziele und soll bereits bis 2030 klimaneutral werden. Bereits jetzt sind mehrere Technologien zur Einsparung von CO2 im Einsatz. Nach dem Motto „vom Dorf in die Welt“ sollen bewährte Technologien auch an anderen Standorten eingesetzt werden, angepasst an die dortigen Bedingungen. Neben Einsparungen im Energieverbrauch, Rückgewinnung von Abwärme und Kohlenstoffabscheidungen sowie alternativen Antrieben aus Biomasse steht die Dekarbonisierung der Zementherstellung im Zentrum der Maßnahmen, die CEMEX unter dem Titel Future in Action umgesetzt.

Klimafreundlicher Klinker-Ersatz
Ein Schritt in Richtung eines nachhaltigen Zements ist die Reduktion des Klinkeranteils. Diese gebrannten Bestandteile sorgen dafür, dass der Zement fest wird. Sie machen aber auch den größten Teil der CO2-Emissionen aus, denn die Herstellung dieses bei hohen Temperaturen gebrannten Stoffes
ist sehr energieaufwendig. Er besteht üblicherweise aus Tonmineralen und Kalk, der pulverisiert und dann bei bis zu 1.450 Grad Celsius erhitzt wird. So verschmelzen die Bestandteile teilweise. Den Klinker-Anteil zu senken trägt dazu bei, die CO2-Emissionen bei der Zementherstellung zu verringern.
Als klimafreundlicher Ersatz kommen Flugasche und Schlacke in Betracht. CEMEX arbeitet in Rüdersdorf bereits mit diesen Abfällen aus anderen Industrien und alternativen Rohstoffen, um den Klinkerfaktor zu senken.
Vertua® Zemente
Neuer Nutzen aus CO2
Ein weiteres Ziel ist es, klimaschädliches CO2 in neue Formen von Energie und Materialien umzuwandeln, die vor Ort in der Industrie, im Wohnungsbau und im Verkehr eingesetzt werden können. Geprüft wird derzeit die Umwandlung in Baumaterialien, synthetische Kraft- und grüne Kohlenwasserstoffe, die sich sowohl in der Industrie als auch im Wohn- und Verkehrssektor nutzen lassen. Auch die Wasserstofferzeugung mit erneuerbaren Energien ist denkbar.
Gemeinsam mit unseren Partnern entwickeln wir Machbarkeitsstudien weiter zu wirtschaftlichen Lösungen für die Dekarbonisierung der Zementproduktion.
Mit Partnern für den Klimaschutz
CEMEX arbeitet bei Future in Action mit führenden Partnern aus Forschung und Industrie zusammen. Ein Beispiel dafür ist die Kooperation mit Carbon Clean. Die Dekarbonisierungsanlage des Unternehmens könnte 2026 in Rüdersdorf in Betrieb gehen. In der ersten Phase des Projekts sollen pro Tag 100, in einer zweiten Phase sogar 300 Tonnen CO2 abgeschieden werden. Kombiniert mit Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen, entstehen umweltfreundliche synthetische Kohlenwasserstoffe. Sie können in anderen Industrien als Energielieferant zum Einsatz kommen. Eine Studie wird klären, ob die Anlage auch deutlich größere Mengen, nämlich 2.000 Tonnen CO2 pro Tag in Kohlenwasserstoff verarbeiten kann.

Ein anderes Leuchtturmprojekt zur Weiterverarbeitung des Kohlendioxids ist Concrete Chemicals. In einer Kooperation von CEMEX mit dem erneuerbare Energien-Unternehmen ENERTRAG und dem Elektrolyse-Spezialisten Sunfire wird 2025 eine Anlage in Betrieb gehen, die die CO2-Abscheidungen aus der Zementproduktion zusammen mit grünem Wasserstoff aus einem Sunfire-Elektrolyseur in synthetische Kraftstoffe und erneuerbare chemische Produkte umgewandelt. Die drei Unternehmen werden grüne Kohlenwasserstoffe für den eigenen Bedarf und perspektivisch für andere Abnehmer produzieren. Was in Rüdersdorf passiert, könnte also wegweisend sein für eine klimaneutrale Industrie – nicht nur am brandenburgischen CEMEX-Standort.


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